Eine Stadt eine Nacht – Die Lange Nacht der Musik 2012 in München

Aus München nicht mehr wegzudenken ist die Lange Nacht der Musik. Jeder Musikfan wird begeistert sein. Ob Klassikkonzert, Jazz, Pop, Rock, Soul, ob Tanz oder Kabarett – das Angebot ist einmalig. Die Spielorte reichen vom großen Konzerthaus bis hin zur kleinen Kneipe. 400 Konzerte von 20 bis 3 Uhr. Das Eröffnungskonzert findet in der BMW Welt statt, wo ab 19 Uhr Cassadra Steen zu Gast ist. Ab 20 Uhr heißt es dann Bühne frei in der Innenstadt.

George Michael ist Rock ’n Roll

17. November 2011 – Olympiahalle München – ein Rockkonzert

George Michael - Symphonica Tour - München BühnenaufbauMit nun 41 Jahren kommt man nicht umher zu zu geben, irgendwann einmal mit George Michael In Verbindung gewesen zu sein. Als Kinder der Achtziger Jahre hörte jeder -mehr oder weniger aktiv- die Wham Scheiben und fragte sich, warum die Angebetete statt von einem selbst, lieber 10 Wham / George Michael Poster der Zeitschrift Bravo im Zimmer aushing.

Nein. Ich könnte wirklich nicht behaupten, daß mir der Mann ein Fremder sei. Aber er stand sicher nicht im Mittelpunkt meines Musiklebens. Rock kam, während meines Werdeganges ins Bewußtsein, Hardrock, Metal, Elektro. Auf der Suche nach mir selbst , in den Jahren größten musikalischen Vakuums (Ende der Neunziger) entdeckte ich schließlich meine Vorliebe für weichere Klänge. Vornehmlich Jazz angehauchte Musik begann mich zu interessieren.
In dieser Zeit fand der Silberling "Older" den Weg in meinen CD Spieler. Ein wirklich gutes Werk, daß jede noch so verkrampfte Situation während kleiner und größerer Balzvorhaben zu lösen vermochte.
Danach wieder Stille und der Mann verdängte sich wieder völligst aus der eigenen Erinnerung. Nun gut, man las oder hörte von seinen Eskaparten, seinem Outing, seinen Abstürzen. Cool fand ich es, mußte lächeln. Mehr aber auch nicht.

Dies änderte sich am 17. November für mich nachhaltig. Erfreut über unerwartet von einem meiner besten Freunde geschenkte V.I.P. Karten  für das Konzert "Symphonica" in der guten alten Olympiahalle in München, nahm ich Platz in Reihe 2 und sah der Eröffnung des Konzerts gespannt, aber ohne jegliche Erwartungen entgegen.
Nun. Nicht jedem ist es vergönnt, die intensive Bühnenpräsenz dieses Mannes erleben zu dürfen. Ich bin mir nicht sicher, ob das im Hochrang 140 Meter hinter mir immer noch so erlebt wurde. Aber dieser Mann vermochte es mich in Sekundenbruchteilen in den Bann zu ziehen. Nein, ich bin nicht xxx, bin mehr als hetereo, habe eine liebe Frau und Familie. Aber was soll ich sagen ? Er sieht einfach verdammt gut aus. Gereift wie mein Whiskey aus meinem Geburtsjahre 1970, muß man einfach zu geben, daß er mehr Ausstrahlung besitzt als man selbst.

Sofort fand ich Zugang zu dieser leichten aber doch intensiven und komplexen Musik aus Jazz und Klassik. Seine Stimme ist so, wie man sie in Erinnerung hat. Weich, einen einnehmend. Aber dennoch mit einer enormer Klangfülle und Stärke.
Die Gestaltung der Bühne empfand ich als das beste, was ich seit Jahren je gesehen habe. Peter Gabriel hätte es nicht besser gemacht.
Ohne technoid in den Vordergrund zu treten, umspielte die Hightech Projektion jeden der performten Songs. Gab ihnen den Grad an Untermalung, den sie benötigten, um immer noch für sich selbst wirken zu können. Ohne den Blick von ihm selbst und den Akteuren des Orchesters, das ihn in seine Mitte aufnahm, ab zu wenden, dran das Geschehen hinter der Bühne ins Unterbewußte.
Dennoch verlor man sich fasziniert in den immer wieder neu entstehenden Formen hinter der Bühne, die ganz weich gezeichnet, aus einem Hochleistungsrechner kamen.
Als IT Spezialist muß man davon einfach fasziniert sein. Ein Vorhang der zu einem eigenen Leben fand. Eine überlebensgroße Projektionsfläche, die eine derart prägnante Schärfe zeichnete, daß ich mich auf jeden einzelnen Song freute, der die Umgebung erneut in eine neue Aura versetzte.George Michael ist Rock 'n Roll

Vor mir, zum Greifen nahe, sprang mir über den ganzen Verlauf des Konzerts ein weiterer Akteur ins Auge, den man vermutlich übersehen hätte, würde er nicht dieses ungewöhnliche Gerät bedienen. Eine Harfe. Sein perfektes und faszinierendes Spiel konnte sich leider nicht oft in den Vordergrund bringen. Die meiste Zeit ging er unter in dem Soundvolumen von Streichern und Schlagzeug.
Aber man vergaß ihn dennoch nie. Es gab glaube ich nicht einen einzigen Song, den dieser Mann nicht aus tiefster Insbrunst mitsang. Er bewegte sch auf seinem kleinen Sitz vor und zurück und lebte dieses Konzert. Man hatte fast den Eindruck, er sei selbst ein Fan von George Michael. Flehend nach weiterem Input sah er seitlich zu ihm hinüber und verlangte nach mehr. Nicht mal im Abspann des Auftritts verließ ihn sein intimer Zugang zu der Musik und dem Geschehen.
Überhaupt hatte man das Gefühl von der gesammten Gruppe. Man sang in Background nicht einfach was neben- oder hinterher. Man lebte es auch dort.
Diese Leute hatten und haben Spaß bei dem was sie machen und sie stehen sich untereinander sichtlich nahe. Hier stand kein abgehobener Star im Vordergrund. Hier wurde gemeinsam gejamt. Das tun sie auch hinter der Bühne, wie einst Elvis mit seiner Band.

George Michael präsentierte mir ein Konzert, wie ich es selten gesehen habe. Etwas das mich emotional mitriss und mich ca. 3h lang (mit Pause) vergessen ließ, was ich für Probleme habe, was zu tun ist, wohin ich will und wo ich bin.
Man muß kein Fan einer Musikrichtung sein, kein Fan eines Künstlers. Aber das was ich dort erleben durfte ist wahrer Rock 'n Roll ! Darum geht es bei Musik. Wenn sie dies vermag, hat sie ihre Aufgabe erledigt. Eine, die Radio heutzutage nicht mehr auf der Agenda stehen hat !

Dieser Mann hat seinen Erfolg verdient. Egal was er tat, ega wie er sein Leben lebt.  Eine Persönlichkeit, wie man sie selten auf der Bühne erleben darf. Klanglich perfekt präsentiert in einer nicht überladenden aber perfekten Show.

Und am Ende nahm er sogar seine Brille ab 🙂

Zum Fotoalbum des George Michael Konzerts am 17.11.2011 in der Münchner Olympiahalle

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Hannl Vinylcare & Dr. Vinyl auf der High End 2011 in München

Auch dieses Jahr sind wir wieder auf der bekannten und mittlerweilen wichtigsten internationel Hifi Messe der Welt.

Die High End in München dürfte Las Vegas mittlerweile den Rang abgelaufen haben. Eine wunderbare und einzigartige Gelegenheit die Größen der Branche vereint an einem Platz zu erleben.
Kommen Sie uns besuchen vom 20. bis 22 Mai 2011 im M.O.C. in München. Halle 4 Stand H02 (direkt am Eingang der Halle 4) 

Günther Hannl und ich freuen uns auf Ihren Besuch.
Gegen Vorlage dieses Vouchers erhalten Sie ein Glas Pfälzer Wein und die einmalige Chance zu Messepreisen Audio-Systeme bei uns ein zu kaufen. Teilweise bis 10% Rabatt !!!!

Lange Nacht der Musik 2011 in München

In der Münchner Innenstadt erwarten Sie auf rund 120 Spielstätten Livemusik, Tanz und Kabarett.

Für 15,- € wird Ihnen damit am 28. Mai allerlei geboten, was Sie sich auch nicht entgehen lassen sollten.
Einen fulminanten Auftakt verspricht das Eröffnungskonzert  in der BMW Welt um 19 Uhr. Aura Dione (I will love you Monday") wird dort auftreten.

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Adele im Kesselhaus München

Wunderschöner Konzertabend im Kesselhaus 29.03.2011

Hätte mich vor einer Woche jemand nach Adele gefragt, ich hätte nur mit den Schultern zucken können. Auch als mir eine frei gewordene Konzertkarte kostenlos angeboten wurde, konnte ich mit der Künstlerin nichts anfangen.
Selbst zwei Tage zuvor dachte ich eher an ein Pop Konzert, das mich da erwarten würde.

Aber weit gefehlt. Zunächst überzeugte bereits die Konzertatmosphäre, die durch die bizarr wirkende Industrieoptik des ehemaligen Fabrikgeländes überraschte. Sphärisch durch dezente Lichteffekte in ein angenehmes blau/rot/gelb  in Szene gesetzt, wurde man bereits vor Beginn des Konzerts in die dafür notwendige emotionale Grundstimmung versetzt.

Der Auftritt begann und ich war überrascht von der guten Akkustik. Im Gegensatz zum katastrophalen Sound des gegenüberliegenden Zenith (dessen schlechte Akkustik eines der besten Konzerte der letzten Jahre zu nichte machte -Jan Delay-) überzeugte der Klang der Halle mit wenig wummernden Bässen und einer dezenten Neutralität. Schön.
Die Stimmgewalt von Adele zog mich sofort in ihren Bann. Glasklar, stark, sauber und dennoch zerbrechlich wirkend, schaffte sie es in wenigen Minuten mich vollends in einen Strudel aus Emotionen und Erinnerungen zu ziehen.
Sie hat diese Prise an Melancholie die ich so sehr liebe. Die es vermag, tief liegende Emotionen zu lösen und nach außen zu transportieren. Fantastisch. Ich war große Teile des Konzerts damit beschäftigt, mir meine Tränen weg zu drücken.

Auch das Orchester vermochte zu überzeugen. Stets präsent aber nie in den Vordergrund tretend, wußte es die einzigartige Stimme von Adele zu begleiten und sie noch mehr zu fokusieren. Dabei gingen die spielerischen Qualitäten dieser Band aber keineswegs unter.
Sowohl das Piano traf mitten ins Herz, als auch die Akkustikbegleitung.

Als einziger Wehrmutstropfen darf wohl das abrupte Ende angesehen werden, in dem Adele ohne eine Sekunde an eine Zugabe zu denken einfach verschwand und den Saal dem folgenden gleißenden Licht übergab.

Dennoch: Einfach nur schön….und ich werde jetzt mal schauen, was der Vinyl-Markt zu Adele zu bieten hat !