Verve – Label

Jazz auf Verve – eine Spur leichter.
Auch er hat Glamour und seine Stars, die sich mit dem Champagnerglas in der Hand in einer Kulisse aus dunkelrotem Samt ebenso wohlfühlen wie in den verruchten Bars von Chicago. Ganz oben oder ganz unten, die ganze Palette menschlicher Emotionen widerspiegelnd. Die Sophisticated Ladies des Jazz, die alle Höhen und Tiefen selbst durchlebt haben, die zu allen Fehlern ihres Lebens stehen und keinem mehr etwas beweisen müssen, sind versammelt auf dem Verve Label: Ella Fitzgerald ist das personifizierte Jazzfeeling und schlichtweg eine Ikone. Viele ihrer Verve-Produktionen sind mit dem Grammy gekrönt worden. Und mit diesen wunderbaren Einspielungen bereitete Ella den Weg für den Erfolg und die Reputation des Labels. Norman Granz, Jazzproduzent aus Los Angeles, hatte mehrere kleine Label 1956 in Verve-Records zusammengeführt, mit „Ella Fitzgerald Sings The Cole Porter Songbook“ die erste Schallplatte von Verve-Records veröffentlicht und damit einen Meilenstein in der Jazzgeschichte gesetzt. Der Name des Labels „Verve“ war Synonym für ein leichtes, positives Lebensgefühl sowie die Kreativität und die Kraft der Musik. Diese Leichtigkeit ist auch eine der vielen Facetten der Jazzmusik. Dafür steht Sarah Vaughan in „Corcovado (Quiet Nights Of Quiet Stars)“ oder ihrer Sambaversion von Lennon/ Mc Cartneys „Something“. Besser kann Musik das Gefühl von Leichtigkeit und Glück nicht vermitteln. Locker und leicht kommen auch: Nina Simone „My Baby Just Cares For Me“, Stan Getz und Joao Gilberto „Desafinato“ von der Schallplatte „Jazz Samba“ oder Oscar Petersons „I´m In the Mood For Love“ von seinem Album „Girl Talk“. Shirley Horn veröffentlichte „You Won´t Forget Me“, ein absolutes Spitzenalbum, eingespielt mit Miles Davis und Toots Thilemans. In die Reihe dieser strahlenden Jazzperlen gehört auch „I Get A Kick Out Of You“ von der unvergleichlichen Billie Holiday – „Lady Sing The Blues“ heißt ihre lesenswerte, berührende Biografie. Hört man von ihr den Blues „Fine and Mellow“, der emotionsgeladener nicht interpretiert werden kann, hat man eine annähernde Vorstellung vom künstlerischen Vermögen der Billie Holiday. Und von ihrer Seele. Verve-Music, die Jazz-Company, hat sie alle bei sich versammelt: Duke Ellington und Count Basie, Bill Evens und Ben Webster, Garry Mulligan und Coleman Hawkins, Carmen McRay und auch Bing Crosby, dessen „White Christmas“ der meistverkaufte Song aller Zeiten weltweit wurde und der mit Grace Kelly“ True Love“ aus dem Film „High Society“ gesungen und zum absoluten Welthit gemacht hatte. Das Verve-Label hatte künstlerische Ausflüge in andere populäre Musikgenres unternommen, wechselte mehrmals die Besitzer und positionierte sich nach einer kreativen Pause unter dem Dach der Universal Music wieder als renommiertes Jazz-Label. Hier produzieren heute Jamie Cullum, Till Brönner oder Diana Krall, Lucy Woodward, Bruce Hornsby & The Noisemakers, Natalie Cole, Loreena McKenitt und viele andere funkelnde Stars.